Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien & Energieeffizienz

Leichtere Transportmöglichkeit - Transformation von Wasserstoff zu Ammoniak und umgekehrt

26.11.2020

Der Nutzen von Wasserstoff soll in Deutschland noch weiter forciert werden, indem zusätzlich die Transportproblematik gelöst wird. Dabei spielt die Verwendung von Methan und Ammoniak eine Rolle, um die Industrie mit sauberen Treibstoff zu versorgen. Das soll zudem in diesem Bereich einen Beitrag zur Nullemission bis zum Jahr 2050 leisten.

Stefan Kaufmann, Mitglied des Deutschen Bundestages, bestaetigte in einem Telefoninterview, dass die genannte Möglichkeit mit den chemischen Komponenten in einer Machbarkeitsstudie untersucht wird. Herr Kaufmann ist in Deutschland bezüglich der Koordinierung der Nutzung von grünem Wasserstoff zuständig. Damit der Transport wirtschaftlich aber eben auch sicher bleibt, sind solche Ansätze innerhalb der globalen Wasserstoffwirtschaft notwendig. In Deutschland gebe es laut Kaufmann einen guten Rückgriff auf eine funktionierende Infrastruktur, die dabei sehr helfe.

Gerade die energieintensiven Sektoren wie Glas oder Stahl können davon als Kraftstoff dienen. Denn bei den Schmelzprozessen entstehen Temperaturen über 1.000 Grad Celsius, welches dementsprechend sehr viel Energie benötigt. Bisherige Energieträger sind beispielsweise in der Glasindustrie Gas, welches zu den umweltschädlichen Fossilien gehören.

Die Herausforderung beim Transport von Wasserstoff ist allerdings groß. Denn das Element ist leicht und hat eine geringe Dichte. Aus diesem Grunde sind große Behältnisse mit einem dichten Schließmechanismus nötig. Das bedeutet wiederum, dass diese Behältnisse unter hohem Druck geschlossen oder sogar bei Temperaturen von minus 253 Grad Celsius gehalten werden müssen.

Ammoniak kommt deswegen als mögliche Hilfe ins Spiel, da Wasserstoff in Ammoniak für den Transport umgewandelt werden kann. Es gelingt deshalb, da der das Produkt aus drei Wasserstoffatomen sowie einem Stickstoffatom besteht. Vorteilig ist zudem, dass Ammoniak nur 17,6% an Gewicht gegenüber Wasserstoff ausmacht. Außerdem sei es auch die bisher billigste Transportlösung, wenn es sich um die Logistik per Schiff handelt.

Laut Kaufmann ist Deutschland mit Kanada, Australien und Chile im Gespräch, um sich eine Belieferung dieser Länder zu sichern. Denn 80% des Wasserstoffbedarfs muss Deutschland importieren. Dies sind natürlich ebenfalls Möglichkeiten für Brasilien, die zunehmend in vielen Diskussions- und Messeveranstaltungen der AHK und Partner zum Thema gemacht werden. Bisher wird allerdings die Verbindung noch mit fossilen Brennstoffen in befeuerten Chemiewerken erzeugt, welches sicherlich der Produktion mit erneuerbaren Energien noch Raum machen müsste. Als weitere Herausforderung sind die bisherigen Transformationskosten innerhalb des Umwandlungsprozesses von Ammoniak, Wasserstoff und umgekehrt zu sehen.