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Acelen kündigt 2,2 Mrd. Euro-Projekt für Bioraffinerie in Bahia an

19.04.2023

Die Gesamtkapazität wird 20.000 Barrel/Tag oder etwa 1 Mrd. Liter pro Jahr betragen

Acelen hat mit der Regierung von Bahia eine Absichtserklärung über Investitionen in Höhe von 2,2 Mrd. Euro in die Bioraffinerie in Bahia unterzeichnet, auf der Grundlage der bestehenden Infrastruktur der Raffinerie Mataripe. 

Die Verträge wurden zwischen Vertretern des Unternehmens, des Fonds Mubadala Capital aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Gouverneur Jerônimo Rodrigues während des Besuchs der Präsidentendelegation in Dubai nach ihrer Rückkehr aus China unterzeichnet. 

„Bahia wird sich auch für Steueranreize und Investitionen in Infrastruktur und Logistik einsetzen. Wir freuen uns, einen weiteren wichtigen Schritt für die Entwicklung des Bundesstaates zu machen“, erklärte der Gouverneur. 

Acelen beabsichtigt die Herstellung von erneuerbarem Diesel und Sustainable Aviation Fuel (SAF) aus Anlagen für hydriertes Pflanzenöl- und Tierfett – dem HVO

Exportorientierte Produktion 

Nach Angaben von Acelen soll sich die Produktion zunächst auf den Export konzentrieren. „Wenn Brasilien mit den bereits laufenden Diskussionen über politische Anreize für die Produktion und den Verbrauch von erneuerbaren Kraftstoffen im Land vorankommt, wird Acelen bereit sein, auch auf dem heimischen Markt tätig zu werden“, erklärte der CEO des Unternehmens, Luiz de Mendonça. 

Die Regierung des Präsidenten Lula setzt die Studien zum Combustível do Futuro („Kraftstoff der Zukunft“) fort, einem vom brasilianischen Ministerium für Bergbau und Energie (MME) ins Leben gerufenen Programm, das politische Maßnahmen für den Verbrauch von SAF im Luftverkehr und andere Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Verkehrs ausarbeiten soll. Dem Repräsentantenhaus soll ein Gesetzentwurf vorgelegt werden. 

Im vergangenen Jahr der Nationale Energierat Brasiliens (CNPE) neue Alternativen für die obligatorische Beimischung von Biodiesel zuzulassen, wie etwa HVO oder mitverarbeiteter Diesel von Petrobras. Am Ende machte die Regierung Bolsonaro (PL) einen Rückzieher und die Maßnahme wurde nicht weiter bearbeitet. 

„Dank dieser Investition besteht für den Bundesstaat Bahia die Aussicht, in den kommenden Jahren der weltweit größte Exporteur des sogenannten „grünen Diesels“ oder HVO zu werden", sagte Gouverneur Jerônimo Rodrigues. 

Kapazität von 20.000 Barrel pro Tag 

Das Projekt wird in mehreren Phasen entwickelt. Der Baubeginn ist für Januar 2024 und die Produktion für die erste Hälfte des Jahres 2026 vorgesehen. Die Gesamtkapazität soll 20.000 Barrel pro Tag bzw. rund 1 Mrd. Liter pro Jahr betragen. 

Zunächst wird hauptsächlich Sojabohnenöl verwendet, das den Großteil der brasilianischen Biodieselproduktion ausmacht. „In der zweiten Phase wird das Öl der Macauba-Palme, einer einheimischen Palme mit hohem Energiepotenzial, das noch nicht in kommerziellem Maßstab genutzt wird, und Öl aus der Dendê-Palme verwendet. Der Beginn der Anpflanzung ist für 2025 vorgesehen“, so das Unternehmen. 

Es sollen insgesamt 200.000 Hektar, angepflanzt werden, in erster Linie auf degradierten Flächen. Auch der Bau einer nachhaltigen Wasserstoffanlage zur Deckung der Nachfrage ist geplant. Genauere Angaben wurden diesbezüglich bisher nicht gemacht. 

„Es wird davon ausgegangen, dass erneuerbarer Diesel bis zu 80 % weniger CO2 ausstößt als fossiler Diesel und dass die Plantage in 30 Jahren 80 Mio. Tonnen CO2 binden wird“, schätzt Acelen. 

Quelle (auf Portugiesisch): epbr